Folgende Storyline wurde im Rahmen der Sommerakademie des Fördervereins Deutscher Kinderfilm 2002 entwickelt - Dramaturg war Dieter Bongartz

Puppentricks oder die unfriedliche Frieda

Nach Ladenschluss beginnt für Puppen und Kuscheltiere im ToysRus das wahre Leben: Rutschen, Toben, Trampolin springen - nur vorsichtig müssen sie sein. Denn wenn ein Mensch sieht, dass sie sich bewegen, nimmt er sie auseinander, um nachzusehen, wo der Motor ist! Das jedenfalls behauptet Madame Violetta. In ihrer Schule werden Puppen und Kuscheltiere knallhart gedrillt, damit sie niemals, selbst im Crashtest mit Spielzeugautos, die Fassung verlieren. Aber einige haben es immer noch nicht drauf: Knut, der nur Knete im Kopf hat, Barbie Babs, die wie eine Glasfaserlampe leuchtet, die Babypuppe Yin, die partout nicht Pipi machen will, und Wolli, das räudige Kuscheltier, das sich am Ende zum rosigen Schweinchen mausert. Auch die schlaksige Puppe Frieda hat Schwierigkeiten mit dem Stillsitzen und überhaupt die Schnauze voll: Was soll sie bei den blöden Menschen?! Warum können nicht alle zusammen im Laden bleiben?! Aber bisher hat Frieda ihre Klassenkameraden nicht für ihre Revolte gewonnen. Da kommt ihr ein Zufall zu Hilfe. Die Filiale macht dicht. Und als Packer fast alle Spielsachen abholen, lässt sich Frieda von Violettas Ausreden nicht mehr täuschen. Unter Friedas Führung wird die ungeliebte Lehrerin entmachtet und ausgesperrt. Fröhliche Anarchie bricht aus. Doch den Puppen droht ein böses Erwachen: der Abriss des Gebäudes steht längst fest.

Zunächst aber organisiert Frieda einen nächtlichen Raubzug in die nahe Keksfabrik und die Truppe befreit unterwegs einen verfrorenen Wackeldackel. Frieda träumt davon, mit ihrer Puppen-Task-Force unglückliche Spielsachen zu befreien und ihnen Zuflucht zu gewähren. Da entdecken Kinder, unter ihnen der Junge Ansgar, den leerstehenden Laden als Spielplatz. Frieda lässt alle Puppen schwören, sich nicht auf die Eindringlinge einzulassen, denn sie bemerkt, dass ihre Mitstreiter insgeheim gern mit den Kindern spielen. Sie hat noch andere Sorgen: Strom und Heizung sind abgestellt, wilde Katzen und Kanalratten werden zur Plage. Frieda beginnt, ihr eigenes Gesetz zu unterlaufen und Ansgar, der eine unerklärliche Vorliebe für sie entwickelt hat, findet merkwürdige kleine Wunschzettel. Es beginnt ein vorsichtiges Hin und Her. Das Versteckspiel hat ein Ende, als die Bulldozer vor der Tür stehen. Die Bauarbeiter erleben ihr blaues Wunder, als Kinder, Puppen und Kuscheltiere gemeinsam um ihr Paradies kämpfen...

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